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Künstliche Intelligenz – Realität und Fiktion

“Gehirne der Serie 9000 sind die besten Computer, die jemals gebaut worden sind. Kein Computer der Serie 9000 hat jemals einen Fehler gemacht oder unklare Informationen gegeben. Wir alle sind hundertprozentig zuverlässig und narrensicher – wir irren uns nie.”

Dieses Zitat stammt von HAL 9000. Die wohl bekannteste Künstliche Intelligenz (KI) der Filmgeschichte und zentraler Bestandteil von Stanley Kubricks Klassiker 2001: Odyssee im Weltraum. Vor genau 50 Jahren feierte der Film seine Weltpremiere. Der Streifen diente als Vorbild für viele Regisseure u.a. Steven Spielberg, George Lucas und Ridley Scott und ist bis heute das Non plus ultra im Science Fiction-Bereich.

HAL, kurz für “Heuristic ALgorithmic”, begleitet im Jahr 2001 eine Weltraumbesatzung auf ihrem Weg ins All. Zunächst scheint es, als würde von dem Supercomputer keine Gefahr ausgehen. Als dieser dann aber einen Fehler macht und daraufhin den Verstand verliert, kommt es im Raumschiff zu mysteriösen Vorfällen. HAL bringt nach und nach alle Teilnehmer um, weil er davon überzeugt ist, sie gefährden die Mission. Am Ende des Films kommt es Showdown zwischen ihm und dem letzten verbleibenden Besatzungsmitglied, dem Piloten Dave Bowman.

Mensch vs. Maschine

Mit Kubricks Werk fand die Künstliche Intelligenz Einzug in die Popkultur. Viele Filme, Serien oder Videospiele beinhalten Anspielungen auf HAL 9000. Im Vordergrund steht dabei vor allem immer wieder der Kampf Mensch vs. Maschine. Das war auch lange das bestimmende Bild, was wir von der neuen Technologie im Kopf hatten und dieser lange ablehnend gegenüberstanden. Doch die Digitalisierung brachte ein Umdenken mit sich. Heute bestimmen Smartphones, Sprachassistenten und Algorithmen unser tägliches Leben und machen es auf die ein oder andere Art und Weise sogar leichter. Nüchtern betrachtet, ist KI relativ ungefährlich und auch sehr viel unscheinbarer als man oft denkt.

Harte und weiche KI

Die Wissenschaft unterscheidet in harte und weiche Intelligenz. Letztere wird dabei oft ganz unbewusst genutzt. Einige Bespiele zeigen das sehr deutlich:

  • Man wird am Morgen von einem Sprachassistenten geweckt. Noch bevor man aus dem Bett steigt, will man wissen, wie das Wetter wird oder wann der Film im Kino läuft, den man am Abend gerne mit seinen Freunden sehe würde. Auf alle Fragen bekommt man eine passende Antwort.
  • Auf dem Weg zur Arbeit hört man auf dem Smartphone eine Playlist der unzähligen Streaming-Anbieter. Unter anderem laufen auch Songs, die eine App ausgewählt hat. Orientiert hat sie sich dabei an den Titeln, die einem gefallen.
  • In der Mittagspause lädt man ein Foto auf Facebook hoch. Mit Hilfe der Gesichtserkennung schlägt einem das soziale Netzwerk Freunde vor, die sofort verlinkt werden können.
  • Am Abend auf dem Weg ins Kino verbindet sich das Smartphone automatisch mit dem Bordcomputer des Autos. Das Navigationsgerät zeigt einen Stau an und schlägt eine andere Route vor. Über die Spracherkennung ruft man seine Freunde an und teilt diesen mit, dass man sich etwas verspätet.

Eine harte Intelligenz ist hingegen ein Zustand, bei der eine Maschine Entscheidungen trifft – ähnlich wie der Mensch es auch tun würde. Diese Art der Künstlichen Intelligenz ist bis jetzt aber erst Fiktion und nur in Filmen zu sehen. Kurz gesagt: HAL 9000 besitzt eine harte Künstliche Intelligenz.  

So sprachen die deutschen Internet-User 2017 über die Sprachassistenten von Amazon, Apple und Microsoft.

Wie intelligent ist eigentlich Künstliche Intelligenz?

Bei den hier genannten Beispielen spricht man von einer Embodied Intelligence – einer sogenannten eingebetteten Intelligenz. Das heißt: Die moderne Technologie ermöglicht es, dass alle Geräte wie Smartphones, Tablets, Smartwatches, Sprachassistenten uvm. miteinander verbunden sind. Auf Grund dieser Interaktion hat man den Eindruck, sie treffen bewusste Entscheidungen. Doch weit gefehlt! Zwar erwecken Siri, Alexa und Co manchmal den Eindruck, als hätten sie menschliche Charakterzüge, dennoch treffen sie ihre Entscheidungen nie bewusst.

Der Film 2001: Odyssee im Weltraum ist 50 Jahre nach dessen Erstausstrahlung aktueller denn je. Sprechende Computer, Videokonferenzen und Tablets sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Klar, die Technologie entwickelt sich stetig weiter und es ist nur eine Frage der Zeit, wann autonome Autos auf unseren Straßen fahren. Ähnlich wie im Film haben aber letztendlich die Menschen die Kontrolle über die Maschinen. So schaltet Dave Bowman am Ende des Films HAL ab, um das Ziel der Mission zu erreichen. Und auch wir haben die Kontrolle über Alexa, Siri und Co – denn auch sie haben einen On- und Off-Schalter.  

Quellen:

  • 2001: Odyssee im Weltraum (Originaltitel: 2001: A Space Odyssey), Regie: Stanley Kubrick.
  • Robert Gryczke: Science & Fiction – So real ist künstliche Intelligenz (https://www.vodafone.de/featured/digital-life/science-fiction-so-real-ist-kuenstliche-intelligenz/) [zuletzt gesehen am 5.4.2018]