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Die beliebtesten Netflix-Serien im Social Media-Check

Allein die Gründung des Streamingportals Netflix könnte Stoff für einen Film oder eine Serie sein. Denn laut Erzählungen soll die Erfindung auf einer zu spät zurückgegebenen Videokassette basieren. Als nämlich der kalifornische Softwareunternehmer Reed Hastings den Film „Apollo 13″ nach Ablauf der Ausleihfrist in der Videothek zurückgegeben hat, war er über die anfallenden Gebühren so verärgert, dass er sich auf dem Weg ins Fitnessstudio ein neues Geschäftsmodell überlegt haben soll. Seine Idee war die Gründung eines Online-Verleihs für Filme mit einer Art Flatrate. Für einen festen Betrag, ähnlich wie im Sportstudio, könne man sich monatlich so viele DVDs per Post bestellen, wie man will. Und so erschuf Hastings zusammen mit seinem Partner Marc Rudolph im Jahr 1997 den Online-Videoverleiher Netflix. Der Name beruht auf den Begriffen Internet und Flicks, was im englischen so viel wie Filme oder Streifen heißt.  

DVDs spielen heute bei Netflix nur noch eine untergeordnete Rolle. Mittlerweile hat sich das Unternehmen zu einem der weltweit größten Streaminganbieter für Filme und vor allem Serien entwickelt. Vermehrt setzt das Portal auch auf Eigenproduktionen. Eines der ersten selbstproduzierten Formate war die Erfolgsserie um den gewissenlosen US-Politiker Frank Underwood in „House of Cards”. Inzwischen ist die Liste der selbstproduzierten Filme und Serien sehr lang und abwechslungsreich. Untersuchungen von CB Insights ergaben, dass allein letztes Jahr Netflix fast sechs Milliarden US-Dollar für Eigenformate ausgegeben habt.     

Weltweit verzeichnete Netflix im Jahr 2017 über 117 Millionen User. Da aber jedes Abo von mehreren Personen genutzt werden kann, ist die Anzahl der tatsächlichen Zuseher um ein vielfaches größer. Laut dem Medienvermarkter IP Deutschland liegt hierzulande die Netto-Reichweite von Netflix-Konsumenten im Alter von 14-25 Jahren bei 20 Prozent. Bei den 26 bis 35-jährigen bei acht Prozent und in der Altersklasse zwischen 36 und 45 Jahren bei 7 Prozent.

Serienanalyse

SentiOne hat sich einmal die beliebtesten Netflix-Serien 2017 (Ozark, Narcos, House of Cards, Stranger Things, Glow, Tote Mädchen lügen nicht, The Crown, Mindhunter, Black Mirror und Dark) vorgenommen und analysiert, wie in den sozialen Medien und darüber hinaus in Blogs, Foren und auf News-Seiten gesprochen wurde.

Am häufigsten wurde über die US-amerikanische Science-Fictionserie „Stranger Things” gesprochen. Die Handlung erinnert ein bisschen an die Mystery- und Horrorfilme der 1980er Jahre. Die Geschichte dreht sich um das rätselhafte Verschwinden eines Jungen und um seine Freunde, die sich auf die Suche nach ihm machen. Dort stoßen sie aber nicht nur auf ein geheimnisvolles Mädchen. Vor allem im Oktober, als die zweite Staffel erschien, stiegen die Online-Erwähnungen über „Stranger Things” deutlich an. Zudem wurde die Serie äußerst positiv bewertet und die meisten Online-Diskussionen darüber fanden auf Twitter statt. Das männliche Geschlecht hat ein bisschen mehr über die Serie gesprochen als die Frauen.  

Letztes Jahr startete auch die erste Serie made in Germany. Mit „Dark” wird der Zuschauer in den düsteren deutschen Märchenwald geführt. Nachdem zwei Kinder verschwunden sind, verändert sich das Kleinstadtleben von vier Familien gewaltig. Denn es stellt sich nach und nach heraus, dass alle irgendwie miteinander verbunden sind und jeder hütet ein düsteres Geheimnis. Als „Dark” am Ende des Jahres ausgestrahlt wurde, schossen die Online-Äußerungen regelrecht durch die Decke.     

Wohl am kontroversesten wurde die Serie „Tote Mädchen lügen nicht” (im Original „13 Reasons Why”) diskutiert. Jugendschützer hätten diese am liebsten auf den Index gesetzt. Die Serie basiert auf dem Roman von Jay Asher. Ein Mädchen begeht Selbstmord und in ihrem Nachlass befindet sich eine Box mit Kassetten. Darauf erläutert sie ihren Mitschülern 13 Gründe für die Tat. Laut einem Artikel von W&V war das Netflix-Original, gemessen an Tweets, das erfolgreichste Format des Jahres 2017. Die Analyse von SentiOne zeigt ein anderes Bild. Wie man deutlich erkennen kann, überstieg die britische Science-Fictionserie „Black Mirror” die Serie rund um die Teenager.

„Tote Mädchen lügen nicht” wurde in der Gesellschaft heftig diskutiert. Das zeigt unter anderem die Tatsache, dass die Serie die meisten negativen Online-Erwähnungen erhielt. Das liegt wohl sicherlich auch daran, dass der Selbstmord von Hannah Baker detailgetreu dargestellt wird. Jugendorganisationen befürchteten einen „Werther-Effekt”. Dieser geht auf „Die Leiden des jungen Werthers” zurück – das Erstlingswerk von Johann-Wolfgang von Goethe. Nach dessen Veröffentlichung gab es eine Reihe von Suizidfällen.

Wie spricht das Internet über Netflix

Aber nicht nur die Netflix-Serien sind Gesprächsthema im Internet, sondern auch der Streaminganbieter selbst. So ergab eine Analyse, dass 2017 das amerikanische Unternehmen Bestandteil von über 1,5 Millionen Online-Erwähnungen war. Im Januar wurde besonders der Ausdruck „Netflix and Chill” heiß diskutiert. Bei der Redewendung, die es tatsächlich in das Urban Dictionary geschafft hat, handelt es sich um die codierte Verabredung zu Sex. Wo man früher noch fragte, nicht noch auf einen Kaffee nach oben mitkommen zu wollen, steht heutzutage eben dieser Begriff.

Die Wörter, die am häufigsten in Zusammenhang mit Netflix genannt wurden, zeigt die Keyword Cloud:

Wann über Netflix online gesprochen wurde, sieht man bei SentiOne neuerdings mit Hilfe des Week Histograms. So waren es letztes Jahr vor allem der Donnerstag und Freitag.

Netflix ist und bleibt ein Phänomen. Wir sind gespannt, welche Serien 2018 erscheinen und freuen uns schon darauf auch diese zu analysieren. SentiOne wünscht also viel Spaß beim gucken und laden Sie doch mal wieder jemanden zu „Netflix and Chill” ein!